Wie wir in der Gegenwart mit den Lehren aus der Geschichte umgehen - ob und wie wir daraus lernen - ist ein wichtiger Faktor für die Identität und Werte einer Nation und ihrer Bürgerinnen und Bürger. Die Verfolgung und Diskriminierung von Rom*nja und Sinti*zze ist in vielen Formen auch heute sichtbar und spürbar. Studien aus Deutschland geben an, dass dort mehr als 30% aller Fälle von Antiziganismus im Umgang mit öffentlichen Institutionen, Behörden und Ämtern geschehen. Es ist Teil einer lebendigen Demokratie, dass der Staat niemals aufhört sich selbst kritisch zu betrachten und Maßnahmen zu setzen die gewährleisten, dass Menschen im Umgang mit Schulen, Behörden, in der Justiz und im Gesundheitssystem gleichbehandelt werden und angemessen ihrer Menschenwürde und ihren Bürgerrechten.
Politische Ansätze historischer Aufarbeitung - Quo Vadis Austria?
Deutschland hat Maßnahmen gesetzt: Antiziganismus-Beauftrage auf Bundes- und auf Landesebene, eine Wahrheitskommission zur Aufarbeitung des fortgesetzten Unrechts an Rom*nja und Sinti*zze in Deutschland wurde berufen und der 800 Seiten umfassende Antiziganismusbericht gilt mit der Überschrift „Nachholende Gerechtigkeit“ als Basis der Politik unseres Nachbarlandes bis 2030. Wir reden miteinander darüber.
Was können wir für uns daraus lernen und welche Maßnahmen sind seitens der Politik zu setzen?
Hajdi Barz, Leiterin der Studie zum Empowerment von Rom*nja und Sinti*zze Selbstorganisationen der Universität Heidelberg - ist Teil des Vereins Romaniphen in Deutschland
Prof. Mag. Hannah M. Lessing, Geschäftsführerin Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Moderation: Gilda-Nancy Horvath
Gefördert von der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung